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Nachtflohmarkt

vom Samstag, 18. Januar 2020
Schauen, Plaudern, Stöbern, Feilschen
Der erste Nachtflohmarkt im neuen Jahr mit 70 Ständen lockt 1350 Besucher nach Bad Blankenburg

von Roberto Burian

Sie nennen sich Trödler und ihre Leidenschaft gehört oft Dingen, die dank moderner Technik eigentlich kein Mensch mehr braucht. Ob, Bücher, Schmuck, Schallplatten oder antike Wertgegenstände – 70 Profis und Hobbyhändler boten Sammlern und Schnäppchenjägern, beim ersten Nachtflohmarkt im neuen Jahr wieder allerhand Antikes, Kurioses und Brauchbares feil. Nachdem also alles aus dem Auto gewuchtet und an seinen Platz drapiert wurde, kamen schon bald die ersten eventuellen Kunden. Im Laufe des Nachmittags fanden sich dann auch die „Stammkunden“ ein oder eher die, mit denen man einen kleinen Plausch hielt. Es ist ja nicht immer etwas Passendes dabei. Während so manche Besucher „einfach nur mal schauen wollen“, gibt es andere, die nach speziellen Sachen Ausschau hielten. So wie Marita Möller : „Ich bin eine echte Schnäppchenjägerin und habe meinen Spaß auf den Flohmärkten“, sagt sie. Gerade hat der Gast aus Fröbitz eine Tasse mit einem Wappen von Schwarzburg erstanden. Für die Veranstalter beginnen die Vorbereitungen bereits um die Mittagszeit und enden in den frühen Morgenstunden. 2002 haben Petra und Gerald Wagner, die in Hüpfstedt bei Mühlhausen zu Hause sind, den ersten Nachtflohmarkt organisiert. „Der heutige Markt ist die Nummer 79 in Bad Blankenburg“, sagt der Chef während er sich in der Stadthalle umschaut. Und seine Frau meint: „Die ältere Generation kommt zwischen 17 und 20 Uhr, während die jüngeren Leute später am Abend über den Flohmarkt schlendern“. Auch bei den Ausstellern gibt es Frischlinge und alte Hasen. Für Katrin und Frank Jaworek ist das Ganze ein Hobby. „Unser Angebot ist bunt gemischt von Bildern, über Porzellan bis Werbeartikel. Wenn die Leute etwas ausmisten, dann stellen sie es bei uns vor die Tür“, sagt der Volkstedter. Carlotte (9) und ihre Schwester Mathilde (6) aus Rudolstadt haben sich am Stand der beiden in ein Kinderbuch verliebt und es natürlich auch bekommen. Auch Klaus Betram aus Berlin hat den einen oder anderen Spontankauf getätigt. Als regelmäßiger Flohmarktgänger möchte er nicht unnötig viel Geld verschleudern. Bei seinen Einkäufen achtet der Großstädter vor allen Dingen darauf, dass die Qualität der angebotenen Waren stimmt. Hunderte Besucher tingeln an einem solchen Abend durch Saal und Foyer, um in den Erinnerungen anderer Leute zu kramen. Hier kann man sich entspannt mit Freunden treffen und nebenbei noch den schönen Gedanken von Tauschen und Wiederverwerten pflegen - den Zeitgeist treffen und der Wegwerfgesellschaft entsagen. Die unterschiedlichsten Besucher und Altersgruppen treffen aufeinander, so dass der Markt eine ganz eigene, interessante Atmosphäre innehat. Mehrmals im Jahr heißt es hier: Feilschen bis „die Kohle“ alle ist.
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